Die Frage nach der Wahrheit kennzeichnet die Wissenschaft, die nach der Richtigkeit die Politik. Eine neue Steuergesetzgebung ist ebenso wenig wahr, wie Maßnahmen zum Erhalt der Gesundheit. Sie sind Vorhaben oder Ergebnis bestimmter Organisationsformen menschlicher Gemeinschaft und durch diese begründet. Ohne diese, wären sie nicht und sie könnten in diesen auch anders sein. Sie erfüllen ihren Sinn und Zweck, sind einem Ziel oder einer Sache angemessen, zutreffend, richtig eben. Und natürlich auch moralisch wie rechtlich zu bewerten und in praktischer Hinsicht folgenreich. Naturgesetzlichkeit ist der Politik fremd und wer diese in sie hineinträgt, beginnt ein autoritäres Spiel. Das bedeutet nicht, dass die Politik sich nicht um die Ergebnisse der Wissenschaft zu kümmern hätte, aber sehr wohl, dass erstere die Verantwortung trägt, Abwägungen und Entscheidungen trifft, nicht letztere. Die mediale Überpräsenz von Wissenschaftlern in einer Krise ist ein Zeichen für die Entscheidungsschwäche der Politik. Die Aufgabe der Politik aber ist es, zu führen, zu formulieren wie wir ein Problem lösen wollen und ihre diesbezüglichen Versprechen auf die nahe oder ferne Zukunft hin, werden gewiss plausibler, wenn Erkanntes in deren Bedingungen und damit: die ihres Handelns, eingeht.
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