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das irrationale ist unser menschlichster zug.
Wenn menschlich mehr als zum Menschen gehörig bedeuten soll, dann schrecke ich doch vor der Allgemeinheit der Aussage zurück (was nicht meint, dass das Gegenteil richtig sei).
Seltsam! Ich hätte das „Trotzdem“ eher der Ratio zugeordnet! Es ist ja ein Setzen auf die Karte Hoffnung — und mithin ein Akt von Kalkül! Und, wenn wir ganz ehrlich sind, ist unsere Fähigkeit zur Ratio ja auch sehr viel menschlicher als all das Irrationale, das uns behaust, in dessen Gewalt ich zumindest mich nicht restlos befinden möchte!
Interessant. Aber: Ist Hoffnung nicht mehr Verwegenheit als Kalkül? Kalkuliert ein Christ, der auf Erlösung hofft? Ist Hoffnung nicht eine Projektion auf die Zukunft, um besser (also: leichter, erleichtert) leben zu können? Müsste sie, um als rational gelten zu können, nicht steuerbar sein? Kann man das?
Der Mensch ist in beiden, in ihrem Gegen, wie ihrem Für.
Natürlich stimmt es, dass man ein Trotzdem argumentieren und begründen kann.
Wir müssten wohl die Begriffe von Rationalität und ihrem Gegenteil sauber definieren, bevor wir diesen Plausch mit Gewinn fortsetzen können … beim Christenmenschen gebe ich zu bedenken, dass er sich auf Erlösung NACH DEM LEBEN freut; und wenn ich mit einem Begriff operiere wie: Das Irrationale ist das, was auch das Tier zu empfinden vermag, dann ist DAS definitiv übers Tierhafte hinaus. Oder was meinst Du?
Ich hätte Tiere gerne außen vor gelassen, weil ich mir nur unzureichend vorstellen kann, was sie wie erleben (außerdem müsste man genau sagen, welche Tiere man meint, immerhin gibt es ziemlich sicher Millionen Arten auf unserem Planeten). Aber Triebe gibt es bei ihnen wie bei uns und die zählen natürlich zur irrationalen Seite.
Keine Definition im strengen Sinn, aber ein Anfang, vielleicht: Rational ist, worüber ich Kontrolle habe, wofür ich Gründe nennen kann, Argumente, wo ich abwäge, besonnen handle und vernünftig (nur dort wo ich frei bin oder mir Freiheit erkämpfen kann): Nicht im Sinne einer Letztbegründung und außen vor gelassen, dass sich dahinter immer eine irrationale Ursache verbergen kann.
Wenn ich Hunger habe und esse, dann wäre rationales Handeln eines, das den Hunger stillt, aber nicht (weit), auch nicht des Genusses wegen, über diesen hinausgeht, weil mir klar ist, dass ich sonst mit schläfrigen Augen an der Lehne meines Stuhl kleben werde, mich unwohl fühle und irgendwann sanft entschlummere. — Weil das unangenehme Konsequenzen sind, versuche ich sie zu vermeiden (zur Rationalität gehört somit auch die Antizipation möglicher zukünftiger Szenarien und deren Bewertung).
Zum Irrationalen später (oder magst Du einen Versuch wagen?).
Nachtrag, als Ausgangspunkt: Irrational ist, was uns beherrscht, zu beherrschen versucht, ohne Einwilligung, ohne Begründung unser Handeln bestimmt oder leitet: Es ist einfach da.
Man sollte mit Beispielen arbeiten. Also. Ich habe den Impuls, meinem Chef eine reinzuhauen. Ist das irrational? Eher rational. Er ist ja ein Arschloch, er hat Dresche verdient. Also gebe ich dem Impuls nach. Du siehst: durchaus rational gehandelt (gute Herleitung). Trotzdem herrscht öffentlich die Ansicht: Irrationales Handeln, er hat ja seinen Job verloren! Nach ein paar Monaten stellt sich aber heraus, dass es doch rational war, weil es mich vor Magenkrebs bewahrt hat.
Du siehst, wir sind hier auf einer abschüssigen Bahn, weil das Rationale eine Frage der Perspektive ist.
Man sollte mit Beispielen arbeiten, aber nicht nur, sondern um seine allgemeinen Folgerungen am Konkreten zu prüfen: Wenn Du einen Impuls hast Deinem Chef eine reinzuhauen, ist das natürlich eine irrationale Handlung (es sei denn, Du hast das gründlich vorbereitet und bedacht, inklusive der Kosequenzen, aber dann spricht man nicht von einem Impuls). — Unter der vereinfachten Annahme, dass eine klar Trennung möglich ist.
Die öffentliche Ansicht ist in diesem Fall irrelevant, oder? Und das Problem der Perspektive kann man umgehen, indem man sich auf eine einigt oder feststellt „unter dieser oder jener betrachtet“. Es gibt kein voraussetzungsfreies Denken.
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Wenn man all das Vorherige zusammenfasst, ist trotzdem ebenso gut vernünftig.
Und für Menschen sowieso.