Der Vergleich…

…ist einer der Ursprünge des Denkens.

[Wer ihn verbieten will, hat das nicht verstanden; oder aber: er versucht seine Deutungshoheit zu bewahren.]

17 Antworten zu “Der Vergleich…

  1. Andreas Wolf 6. April 2014 um 10:10 pm

    Vergleiche verbieten ist ja wie Bücher verbrennen. – Kleiner Scherz. Aber ich stimme dir hier vollkommen zu. Douglas Hofstadter hat gerade erst ein dickes Buch über die Analogie geschrieben. Ich habs natürlich nicht gelesen, aber die These ist wohl sinngemäß, dass das Denken in Analogien genau das ist, was die menschliche Intelligenz von den Operationen der Rechenmaschinen unterscheidet. Leuchtet intuitiv sofort ein.

    • metepsilonema 8. April 2014 um 9:08 pm

      In der öffentlichen Diskussion ist das bald einmal weniger selbstverständlich: Der (nicht mehr) Spitzenkandidat der FPÖ für die Europawahl, Mölzer, hat die Bürokratie des NS-Regiems mit derjenigen der EU verglichen: Nicht einmal die erstere wäre derart überbordend gewesen, wurde (sinngemäß) festgestellt. Mölzer nutzt den Vergleich, um die EU zu diskreditieren, die Gegenseite springt auf den Zug auf und spricht von Verharmlosung, usf. „Alle Beteiligten“ spielen ihre Spielchen, mit den bekannten Resultaten und Zerstörungen. — Was mit Mölzers Aussage gemeint war oder sie bedeuten soll, wurde nicht weiter ausgeführt oder gefragt (man hätte ihn einfach und elegant aufs Glatteis führen können).

      • phorky 10. April 2014 um 7:14 pm

        Darf man’s zu Analogien oder gar Metaphern weiten?
        Dann hätt‘ ich gesagt:
        Die Metapher/Analogie ist das Anmaßende des (menschlichen) Denkens.
        (Ungefähr in dem Sinne, dass durch durch die Metapher ein Maß an etwas gelegt wird, das dieses in etwas Begreifbares rückt – obwohl es vielleicht gar nicht so ist, aber die sprachlichen Wendungen und ihr Beherrschen uns die Illusion geben, auch den Gegenstand gedanklich in den Griff zu bekommen haben.. So ähnlich.)

        • blogozentriker 12. April 2014 um 12:37 pm

          Das ist ja alles richtig, was Ihr schreibt. Mich verwundert nur, wie Ihr von der Not zum Größenwahn springt. Das scheint mir einfach sehr symptomatisch für den Gestus des Bloggers zu sein: Er liegt auf auf einem luxuriösen, und vermutlich völlig falsch luxuriösem, Grundgefühl! Nicht: Ich blogge, also bin ich, sondern: Ich blogge, weil ich eh Recht habe! — Ursprünglich entspringen unsere geistigen Regungen doch dem Reflex: „Wie komme ich mit dieser Situation klar?“ Der Normalmodus bei normal angestelltem Hirn ist: Überforderung. Dass sich daraus später dann, als Reflexionsschutz, als Überlebenshilfe, als zynische Strategie vielleicht Eitelkeit entwickelt, Anmaßung, Hybris — ja, ja, aber der Kern, die Ursache des „Metaphernschleuderns“ (Heiner Müller) bleibt doch Leid, Not, Enge, Angst, Bedrängnis. Die Notwendigkeit, in diesem auch mir wieder durch die Finger rinnenden Tag mehr zu sehen, als er eigentlich ist: eine Wischspur auf dem Großen Nichts.

        • metepsilonema 13. April 2014 um 8:37 pm

          Ist diese Anmaßung nicht notwendig? Und falls ja: Wäre sie dann noch eine? Kann man Metaphern nicht auch als Suchbewegungen verstehen?

  2. blogozentriker 7. April 2014 um 9:49 am

    Das heißt wohl aber auch: „Der Neid ist eine der Quellen des Denkens“?

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