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Vergleiche verbieten ist ja wie Bücher verbrennen. – Kleiner Scherz. Aber ich stimme dir hier vollkommen zu. Douglas Hofstadter hat gerade erst ein dickes Buch über die Analogie geschrieben. Ich habs natürlich nicht gelesen, aber die These ist wohl sinngemäß, dass das Denken in Analogien genau das ist, was die menschliche Intelligenz von den Operationen der Rechenmaschinen unterscheidet. Leuchtet intuitiv sofort ein.
In der öffentlichen Diskussion ist das bald einmal weniger selbstverständlich: Der (nicht mehr) Spitzenkandidat der FPÖ für die Europawahl, Mölzer, hat die Bürokratie des NS-Regiems mit derjenigen der EU verglichen: Nicht einmal die erstere wäre derart überbordend gewesen, wurde (sinngemäß) festgestellt. Mölzer nutzt den Vergleich, um die EU zu diskreditieren, die Gegenseite springt auf den Zug auf und spricht von Verharmlosung, usf. „Alle Beteiligten“ spielen ihre Spielchen, mit den bekannten Resultaten und Zerstörungen. — Was mit Mölzers Aussage gemeint war oder sie bedeuten soll, wurde nicht weiter ausgeführt oder gefragt (man hätte ihn einfach und elegant aufs Glatteis führen können).
Darf man’s zu Analogien oder gar Metaphern weiten?
Dann hätt‘ ich gesagt:
Die Metapher/Analogie ist das Anmaßende des (menschlichen) Denkens.
(Ungefähr in dem Sinne, dass durch durch die Metapher ein Maß an etwas gelegt wird, das dieses in etwas Begreifbares rückt – obwohl es vielleicht gar nicht so ist, aber die sprachlichen Wendungen und ihr Beherrschen uns die Illusion geben, auch den Gegenstand gedanklich in den Griff zu bekommen haben.. So ähnlich.)
Das ist ja alles richtig, was Ihr schreibt. Mich verwundert nur, wie Ihr von der Not zum Größenwahn springt. Das scheint mir einfach sehr symptomatisch für den Gestus des Bloggers zu sein: Er liegt auf auf einem luxuriösen, und vermutlich völlig falsch luxuriösem, Grundgefühl! Nicht: Ich blogge, also bin ich, sondern: Ich blogge, weil ich eh Recht habe! — Ursprünglich entspringen unsere geistigen Regungen doch dem Reflex: „Wie komme ich mit dieser Situation klar?“ Der Normalmodus bei normal angestelltem Hirn ist: Überforderung. Dass sich daraus später dann, als Reflexionsschutz, als Überlebenshilfe, als zynische Strategie vielleicht Eitelkeit entwickelt, Anmaßung, Hybris — ja, ja, aber der Kern, die Ursache des „Metaphernschleuderns“ (Heiner Müller) bleibt doch Leid, Not, Enge, Angst, Bedrängnis. Die Notwendigkeit, in diesem auch mir wieder durch die Finger rinnenden Tag mehr zu sehen, als er eigentlich ist: eine Wischspur auf dem Großen Nichts.
Ursprung im Sinne von entspringen, von ermöglichen, nicht: entwicklungsgeschichtlicher Herkunft (falls ich Dich richtig verstehe).
eine Wischspur auf dem Großen Nichts.
Aus der Perspektive ist es doch aber alles vergeblich, wie ich sagen wollte: Illusion. Du magst recht haben, dass die Verzweiflung, Not etc. dass da etwas .. liegen könnte, etwas menschlich, zaghaft, zitterndes, etwas erbärmliches und Großes…
(aber manchmal ist es vielleicht auch nur eine „Wichsspur“)
Um es zusammenzuführen: Die (menschliche) Wichsspur (durchaus mit ebensolcher Größe ident) kann ohne weiteres als eine „Wischspur auf dem Großen Nichts“ aufgefasst werden.
Ein würdiger Epitaph auf den Blogozentriker! Danke! Euch noch viel Spaß beim Spurenverwichsen!
Na hör mal! Das ist eine ernst zu nehmende Beschäftigung!
Leider nehmen manche sie ein bisschen zu ernst.
Das ist eine ernst zu nehmende Beschäftigung!
Was jetzt? Das Wischspur wichsen oder das Wichsspur wischen? (Ich dachte natürlich mehr an Schuhe..)
Selbstverständlich ersteres!
Ist diese Anmaßung nicht notwendig? Und falls ja: Wäre sie dann noch eine? Kann man Metaphern nicht auch als Suchbewegungen verstehen?
Das heißt wohl aber auch: „Der Neid ist eine der Quellen des Denkens“?
Hm, wie meinst Du?
Nun, kann ein Mensch sich mit einem Artgenossen vergleichen, ohne dass irgendwie der Neid ins Spiel kommt? (Und sei’s in seiner Negativform, als Überzeugung, beneidenswert zu sein?)
Eher in dieser Richtung: Denken befriedigt Eitelkeit.Eitelkeit als eine andere Triebfeder des Denkens (scheint mir auf den ersten Blick plausibler als der Neid).