Kategorie-Archiv: Moderne, Postmoderne, Freiheit

Wahrheit und Trost in der späten Moderne. Ein Versuch.

Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar: Ingeborg Bachmann begann ihre Rede mit der Feststellung, dass es wunderbar sei, wenn der Schriftsteller bemerkt, dass er zu wirken vermag […] umso mehr, wenn er wenig Tröstliches sagen kann vor Menschen, die des Trostes bedürftig sind, wie nur Menschen es sein können, verletzt, verwundet und voll von dem großen Schmerz, mit dem der Mensch vor allen anderen Geschöpfen ausgezeichnet ist.

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Bejahen und Überschreiten; Leben und Widersprechen: Eine Kritik der Moderne

In seinen Anfängen war das Projekt Moderne1 noch der Suche nach Wahrheit verbunden; aber das Wahre begann zu verblassen, als man das Projekt rückhaltlos dem Neuen verschrieb, es mit der Wahrheit in eins setzte, warf, verwechselte und mischte: Das Wahre wurde abstrakt und die Suchbewegungen der Moderne hilflos: Aber man trieb das Projekt voran und überantwortete Mensch und Natur diesen oszillierenden Bewegungen: Im Leerlauf verbrauchten, zerrieben und überhitzten sich die Körper: Die Reste verbrannten Treibstoffs und der Ruß erloschener Flammen [markieren] die Flugbahnen des Fortschritts2.

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„Problembewusstsein“ bei Popper und Bauman.

Probleme sind scheinbare, temporäre, oder dauerhafte Widersprüche, die wir auflösen wollen oder müssen. Allerdings ist nicht schon jeder Widerspruch ein Problem. Dazu wird er erst, wenn er uns auf irgendeine Art und Weise einnimmt und betrifft.

Problem und Problemlösung sind Teil eines nie endenwollenden Kreislaufs: Jede Lösung wirft stets neue, und verschärfte Probleme auf – darin gleichen sich die Diagnosen zweier Denker, aber frappierend unterschiedlich sind ihre Folgerungen, und Bewertungen. Für den einen (Popper) sind sie ein integraler Bestandteil des Lebens selbst, für den anderen (Bauman) Übel und Auswuchs modernen Denkens, das überwunden werden sollte.

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Die Notwendigkeit der Zerstörung – und deren Begrenzung.

Die Wahl von Welt und Handlung, schließt deren Zerstörung mit ein. Wir existieren auf Kosten anderer Lebewesen, wir nutzen Um- und Mitwelt: Wo ein Kornfeld wogt, könnte ein Wald stehen, und der Schuh, selbst des achtsamsten Spaziergängers, zermalmt Tier und Pflanze.

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Der Kampf für Menschenrechte ist ein Kampf für Selbstbestimmung und Freiheit.

Menschenrechte sind wie alle rechtlichen, moralischen und politischen Wertvorstellungen relativ, da sie sich auf bestimmte Annahmen stützen – geht man von anderen aus, kann man zu anderen Schlüssen gelangen. Das zeigt sich auch darin, dass die Menschenrechte im Lauf ihrer Geschichte immer wieder (Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten; Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte 1789) deklariert werden mussten, sie waren nicht unmittelbar evident oder wurden nicht als dies akzeptiert. Menschenrechte sind – wie viele andere Dinge auch – eine Konstruktion: rechtlich, politisch, moralisch und kulturell. Von Seiten ihrer Gegner wird das gerne angeführt, um sich ihrem universalistischen Anspruch zu entziehen: Sie gelten als relative Werte, die in jedem Land abhängig von der Geschichte und kulturellen Entwicklung zu definieren seien. (Quelle). Diese Relativität der Menschenrechte ist – ganz im Gegenteil zu weit verbreiteten Ansichten – ihre Stärke, nicht ihre Schwäche.

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Alltägliche Freiheit. Nachtrag I*

Frei zu sein ist nicht angenehm. Jedenfalls nicht immer.

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Politische Befindlichkeiten II: Die missverstandene Freiheit.

Freiheit bedeutet nicht dass alles getan werden kann, oder alles möglich ist. Freie Entscheidungen trifft man innerhalb eines naturgesetzlich determinierten Rahmens über den wir nicht hinwegschreiten können. Die Gesetzmäßigkeiten des Lebens fesseln uns an die Erde.

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