Ich will meinen Geist formen, nicht möblieren. Ich will ihn weiten, nicht vollstopfen.* Das klingt, so aus dem Kontext gerissen, wie eine Mahnung an uns, die im Wissens- und Informationszeitalter Lebenden. Die verfügbare Menge an Wissen, an potenziellem, ist unermesslich, sie zu bewältigen, aufzunehmen oder zu speichern, kann längst nicht mehr ein Ziel sein, es würde den Geist nur, vielleicht intendierte Montaigne das, träge machen, und von dem abhalten was seine eigentliche Aufgabe ist, und dem Wachstum an ihr. — Schöpfung, Analyse, Handhabung und Prüfung: Mehr denn je geht es um den Umgang mit Wissen, mehr als in allen vergangenen Zeiten ist es so vielen möglich ihre schöpferischen Fähigkeiten zu nutzen, mehr denn je erscheint aber gerade diese lebendige Geistigkeit von allen Seiten bedrängt und überfüttert zu werden.
*Montaigne zitiert nach dem Perlentaucher vom 6. Februar
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