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Von der Verstrickung in die Zeichen

Das Vorbewusste, das geteilte Unbewusste, das Unausgesprochene, das ist der Geist, der über den Wassern schwebt: Unauflösbar scheinen die Zeichen mit dem Inhalt, dem ihnen Zugewiesenen, immer schon verbunden gewesen zu sein. Keine Verbindung, die auf Gewohnheit, Bewusstheit oder Lernen ruht, sondern auf etwas Strukturinhärentes verweist: Die Zeichen wären also nur an der Oberfläche vom Inhalt zu trennen. — Etwas, das vielleicht auch damit zu tun hat, dass wir alle zuerst zeigen, bevor wir sprechen, zeichnen oder schreiben.

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Schreiben und lesen

Das Schreiben ist in der Tendenz ein gespannter, das Lesen ein entspannter Zustand, genauer: Während des Schreibens drängt etwas zusammen, wird etwas zusammengedrängt, verdichtet, geordnet und auch wieder gestrichen; das Lesen ist ein Entfaltungsvorgang, weniger mühevoll, befreiter, jedoch ungewisser, also schwebender, manchmal rasend und dann doch: angespannt in dem Sinn, dass etwas herausdrängt und herausdrängen soll.

Qualvoll:

Ein Einfall, der, wie eigentlich alle, zu entgleiten droht und nicht festgehalten werden kann.

Der Stil, oder…

…das Eigene.

Eine Stimme zu haben,…

…bedeutet einen Stil zu haben.

Sprache

Jedes Zeichen ist Klang.

Während des Schreibens…

…wird ein Satz, ein Wort, zu einer Welt (nicht, weil sie alles umfassen, sondern weil sich alles auf sie hin verengt).

Eine Anmerkung

ist der Versuch, gedankliche Koinzidenz örtlich zu trennen.

Auflösung

Mit der Bewegung der Hand, meinen ersten Zeichen, beginnt sich, was zuerst im Geiste erschienen war, zu verlieren.

Und wahrscheinlich muss es das.

Überflüssiges streichen!

In diesem Sinn ist jeder Schreibende auch Dichter.