Schlagwort-Archiv: Seele

Spazieren und sehen

Als ob die Welt sich selbst, auf eine andere hin, überschritten hätte: Das fahle, gelb-orange Licht des hereinbrechenden Abends hatte sich dergestalt über die Dinge gelegt, dass sie mir als ein Anderes, als ein Näheres erschienen, als sie es sonst taten; die Gegenstände meines Wohnzimmers übten ein sanfte Anziehung aus, der ich nur selten gewahr wurde, eine Anziehung, die sie hervortreten ließ, deutlich, aber nicht übermächtig, so dass man ihnen hätte verfallen müssen: Dies war keineswegs auf einige der Einrichtungsstücke beschränkt, es lag nicht in deren Geschichtlichkeit oder deren Besonderheiten begründet, es waren unterschiedslos und gleichermaßen alle Dinge von den Veränderungen betroffen, man könnte auch sagen, dass die Gewichtung, die im Normalfall in meinem Inneren lag, nach außen hin verschoben worden war, nicht das Subjekt, also ich, sah in die Welt hinaus, sondern die Welt blickte, auch wenn es aberwitzig klingen mag, zu mir herein, auf eine Weise, die eine Ausgeglichenheit erzeugte und keine Wünsche offen ließ, außer eben jenem, hinauszugehen, mitten unter die Dinge und in die Natur hinein. Weiter auf Begleitschreiben.

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Gefallen

Zu dem, was gefallen hat, zieht es einen immer wieder hin … beinahe magisch.

Angst:

Nährmutter des Zweifels.

Rausch:

Abgehoben sein, vom Normalen.

Intensität und Seele

Die Intensität ist die Seele der Dinge, oder, um ein anderes Wort zu verwenden: Ihre Tiefe. — Was wir heute vor allem tun, ist: den Schaum abschöpfen, im Vorübergehen und daher nicht einmal gründlich. Das Beiläufige muss folglich Entseeltes genannt werden, ohne Kern, also Hohles oder eben: Flaches; nicht, dass alles Seele haben müsste oder nichts beiläufig getan werden darf, dennoch: Die häufige Klage über einen Mangel an Seele oder eben: Tiefe, legt Zeugnis ab, von einem Bedürfnis danach und einer Schwierigkeit diesem gerecht zu werden.

Sprache ohne Rhythmus…

…ist Sprache ohne Seele.

Statisten unserer selbst.

Schauspiel und Musik

Die Schauspiel- und Musiziererei ist eine einzige Perversität: Das intimste Seelenfleckchen noch wird ausgestellt, und vor fremde Augen und Ohren ohne Genier gezerrt: Was sich dagegen verwehrt, wird, einen egomanischen Trieb kanalisierend, unterdrückt und entwöhnt.

In der Kunst seine Seele finden.

Ein „wieder“ möchte ich in Klammern hinzufügen und mich bedanken: Ein schöner Satz und eine ebensolche Idee. Wir besäßen (eine) Seele und sie wäre eine Angelegenheit des Menschen. In anderen Worten: Im Betrachten von Kunst werden wir unserer Tiefe gewahr.

Seligkeit

Wo Glück und Gier zusammenfinden wächst der Himmel des Wahns.