Schlagwort-Archiv: Wissen

Das Normale, das Gewohnte, das Durchschnittliche…

…ist der Grund auf dem wir bauen (das, von dem wir ausgehen).

Komplexität:

Tendenz zur Unübersichtlichkeit.

Information, Wissen und Denken

Information ist ihrem Wesen nach Beweglichkeit, Schnelligkeit, Ungebundenheit und Transportabilität; ihr mangelt es an der Tiefenstruktur, die alles Wissen kennzeichnet, an Prüfung und daraus folgend: Ordnung, Gebundenheit und Bezogenheit. Das ständige Fließen, das Neuankommen und die Aufforderung das Neuangekommene aufzuarbeiten unterminiert diese Vorgänge und damit letztlich alle Tätigkeiten (Beschäftigungen) die ihrem Wesen nach Ruhe, Zeit und Konzentration benötigen, zu denen auch das (Nach)denken zählt. Zugespitzt lässt sich daher feststellen, dass die Allgegenwart der Information das (Nach)denken verhindert, verunstaltet, ja tötet.

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Big Data…

…steht eigentlich für Methoden (und vor allem: Kapazitäten), die die Analyse von großen Datenmengen ermöglichen; beim Nachdenken über die Folgen und Möglichkeiten, darf man zuerst nicht darauf vergessen, dass Daten (Informationen) Repräsentationen von Eigenschaften realer Objekte oder Lebewesen sind, also das Ergebnis von Messungen oder Schätzungen. Entscheidend ist deren Güte, also wie exakt sie die Eigenschaften, die sie abbilden sollen, auch tatsächlich abbilden (und wie wesentlich diese Exaktheit für das was ich wissen will, ist). Mehr von diesem Beitrag lesen

Bildung…

…ist ein Prozess, dessen Ziel unklar bleibt und damit auch unerreichbar; der Zustand gebildet zu sein, ist ein Missverständnis wie die Auffassung man könne Bildung einfach als Recht in Anspruch nehmen; und ein Missverständnis wäre es auch Bildung ohne Gestaltung zu begreifen, ganz ähnlich der Arbeit an einer Plastik, die (selbstverständlich) nichts anderes als man selbst ist.

Das Wort Halbbildung

beruht auf einer In-eins-setzung, und damit: Verwechslung von Bildung mit Wissen, denn erstere ist immer ein halber, also unabgeschlosser und unmöglich abzuschließender Prozesses (sieh auch hier).

Die sprachlich-schriftliche Konvergenz unserer Welten. Ein pragmatischer Versuch über Erkennen, Welt und Kommunikation.

1 Vorbemerkung

Unsere Bedürfnisse von Annäherung und Deutung, der Wille zu verstehen und zu wissen, weisen, zusammen mit der Neugierde, auf einen allgemeinen Zustand von Ungenügen und eine spezielle Selbstungenügsamkeit hin. Mit den Fragen menschlichen Daseins konfrontiert, suchen wir die Nähe anderer, einer Art Erweiterung wegen: Wir treten ihnen begrifflich gegenüber, soweit wir begriffen haben, das Begriffene zu fassen vermögen oder hoffen es noch zu können: Gespräch und Diskurs erscheinen dabei als ein weithin gegensätzliches Paar, das im Dienst einer Weiterbewegung, weg vom eigenen, ungenügenden Standpunkt hin zu einem anderen, neuen, steht, einer gewollten Verbesserung: Ein anderes Wort für Fortschritt und ein anderes Verständnis.

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Lebendiger Geist

Ich will meinen Geist formen, nicht möblieren. Ich will ihn weiten, nicht vollstopfen.* Das klingt, so aus dem Kontext gerissen, wie eine Mahnung an uns, die im Wissens- und Informationszeitalter Lebenden. Die verfügbare Menge an Wissen, an potenziellem, ist unermesslich, sie zu bewältigen, aufzunehmen oder zu speichern, kann längst nicht mehr ein Ziel sein, es würde den Geist nur, vielleicht intendierte Montaigne das, träge machen, und von dem abhalten was seine eigentliche Aufgabe ist, und dem Wachstum an ihr. — Schöpfung, Analyse, Handhabung und Prüfung: Mehr denn je geht es um den Umgang mit Wissen, mehr als in allen vergangenen Zeiten ist es so vielen möglich ihre schöpferischen Fähigkeiten zu nutzen, mehr denn je erscheint aber gerade diese lebendige Geistigkeit von allen Seiten bedrängt und überfüttert zu werden.

*Montaigne zitiert nach dem Perlentaucher vom 6. Februar

Bildung und bilden. Gedanken.

Im Unterschied zu Wissen und Information, die als statisch oder festgefügt angesehen werden, assoziiert man „bilden“ und „Bildung“ mit einem Vorgang kontinuierlicher Veränderung. Es ist sinnvoll, von einem derzeitigen Stand des Wissens auszugehen, jedoch nicht von einer aktuellen, zeitgemäßen Form von Bildung, die immer über das bloße Sammeln und Ordnen in einer Art Setzkasten, einer Kartei oder einem Lexikon, hinausgeht, aber ohne den Erwerb von Wissen nicht denkbar ist: Bildung liegt eine bestimmte Art und Weise der Handhabung von Information und Wissen zu Grunde, die sie erst konstituiert. Die Inhalte des Bildungsprozesses, die Art und Relevanz des beteiligten Wissens, können (und sollten) unter dem Aspekt des Verfalls und der Erneuerung betrachtet werden.

Es liegt nahe, Bildungsprozesse als vorläufige, nie abgeschlossene Formung und Gestaltung aufzufassen. Aber was verändert sich eigentlich, worin nimmt es seinen Ausgang und welchen Zielen dient es? In welchen Relationen muss ein Wissenserwerb stehen, um Bildung genannt zu werden? Und was macht das zweite gegenüber dem ersten besonders?

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